Mitglieder der Umweltschutzinitiative besuchen die „Milchtankstelle“ in Erlheim

 Bei Gerald Mayer steht das Tierwohl an „erster Stelle“, davon konnten sich die Mitglieder der Sulzbach-Rosenberger Umweltschutzinitiative bei einer Exkursion nach Erlheim vor Ort überzeugen. Unterstützt von Grossvater, Oma und Ehefrau betreut der Nebenerwerbslandwirt derzeit 34 Kühe. Der seit Oktober 2016 neu konzipierte lichtdurchflutete Stall wirkt auf die Besucher einladend und würde 65 Tieren Platz bieten. Bewusst reizt der überzeugte Landwirt diese Möglichkeit nicht aus, so dass für jedes Tier gut 10 Quadratmeter als Auslauf zur Verfügung stehen. Bei schönem Wetter kann der Laufstall nach allen Seiten geöffnet werden, und ein „Freigang“ befindet sich noch in der Planung. Offensichtlich sind die Kühe mit dem angebotenen Futter Mais, Grünfutter, Heu, genfreier Rapskuchen und als „Zuckerl“ selbst angebaute geschrotete Erbsen sehr zufrieden.

Kuhbesucher

Besonders fasziniert waren die Besucher von dem Tierverhalten innerhalb der Herde. Selbstständig bestimmen die Kühe ihren Tagesablauf. Sie bewegen sich frei im Stall, sie ruhen wo sie wollen, fressen wann sie wollen, betreiben sogar selbsttätig Körperhygiene mit der „Kuhbürste“, die einer Autowaschanlage ähnelt, und der Melkstand wird zum zentralen Treffpunkt. Der Melkroboter ist wesentlicher Bestandteil der Selbstbestimmung. Jede Kuh ist mit einem Responder ausgestattet, der dem Tierhalter Auskunft gibt, wie oft und wann das Tier den Melkstand aufgesucht hat und wie viel Liter Milch gemolken wurden. So kommt es aber auch häufig vor, dass eine Kuh „abgewiesen“ wird, weil sie ihr Milchsoll bereits erfüllt hat – ein Kommen und ein Gehen.

Kühe machen Mühe

Kuhbürste

Die Computertechnik ermöglicht dem Gerald Mayer zudem eine tiergereichte Überwachung und führt zur Früherkennung von Problemen. Natürlich, so der überzeugte Landwirt, bleibe viel „Knochenarbeit“ übrig, und Frau und Mann müssen viel Idealismus und Herzblut aufbringen, um eine Milchwirtschaft in dieser Form zu erhalten. 

Sein Konzept, den Sulzbach-Rosenberger Verbrauchern Frischmilch ohne Verpackung, Transport und Bearbeitung zu fairen Preisen anzubieten, lässt sich mit dem neu installierten Frischmilchautomaten bestens realisieren. In unmittelbarer Nähe des Stalles befindet sich ein Holzhäuschen, das für die potientiellen Milchkunden von früh morgens bis spät abends geöffnet ist.

Die Mitglieder der Umweltschutzinitiative nutzten gern die Möglichkeiten, die hausgemachten Produkte zu probieren, Informationen und Tipps mitzunehmen und ihre mitgebrachten Flaschen mit frischer Milch aus dem Automaten aufzufüllen.

 

Melkroboter

 

 

Besonders faszinierend ist der Melkroboter. Will eine Kuh gemolken werden, sucht sie selbst den Melkstand auf. Dort scannt der Roboter per Laser das Euter, reinigt und desinfiziert zunächst die Zitzen und stülpt dann die Melkstutzen über die Zitzen.
Soll eine Zitze nicht gemolken werden (z.B. wwegen Entzündung) wird das auch berücksichtigt. Jede Zitze wird gemolken, solkange Milch kommt. Sind alle gemolken, geht die Tür auf, die nächste Melkwillige wird eingelassen, währenddessen reinigt sich die Maschine.
Die Kühe haben diesen Vorgang schnell begriffen und nutzen diesen Melkroboter sehr gern. Dabei stellen sie sich auch geduldig an.

Melkroboter